Die Geschichte des Parlamentsgebäudes
Die Abgeordnetenkammer ist ein geschichtsträchtiges Gebäude. Ein Diaporama zeigt den außergewöhnlichen Charakter des Ortes, der das Parlament beherbergt.
Die erste parlamentarische Versammlung kommt im Gebäude der Regierung zusammen.
Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1839 kommt die Ständeversammlung, das spätere Parlament, im damaligen Regierungsgebäude, dem heutigen Palast, zusammen. Ab dem Zeitpunkt, an dem das Gebäude Sitz des Großherzogs wird, finden die Sitzungen des Parlaments im Rathaus der Hauptstadt statt.
Das heutige Parlamentsgebäude wird von 1858 bis 1860 gebaut.
1858 werden die Häuser Wirtgen, Baustert, Hernandez und Heynen auf dem Krautmarkt abgerissen, um Platz für den Bau eines neuen Parlamentsgebäudes zu schaffen. Die Pläne des Gebäudes stammen vom Ingenieur André Hartmann. Es ist nicht an den einstigen Regierungssitz angebaut und hat eine Fassade im klassizistischen Stil mit Elementen der Gotik, der Renaissance und der Klassik.
1881 wird das Parlament umgebaut und vergrößert.
Vor allem werden geräumige und für Publikum geeignete Tribünen geschaffen. Damit verschwindet der Zwischenraum zwischen dem Parlament und seinem Nebengebäude.
1890 wird das Parlament an das Stromnetz angebunden, das zu der Zeit von einer privaten Gesellschaft betrieben wird.
Im Lauf des 20. Jahrhunderts scheitern mehrere Projekte.
Fast von Anfang an werden die Gebäude als nicht groß genug erachtet und mehrere Vergrößerungsprojekte folgen aufeinander. Von 1934 bis 1935 werden nicht weniger als sieben Vergrößerungsprojekte vorgestellt wie zum Beispiel der Bau eines zusätzlichen Flügels entlang der „rue de l’Eau“ oder der Ausbau des Hauses Richard mit einem überdachten Durchgang zwischen den zwei Gebäuden.
Keines dieser Projekte wird durchgeführt. Ein weiteres Vergrößerungsprojekt aus dem Jahr 1954 wird ebenfalls nicht realisiert. 1980 nimmt das Parlament einen Gesetzentwurf an, der den Bau eines neuen Parlamentsgebäudes auf dem Heiliggeistplateau vorsieht.
Der Bau dieses Gebäudes fällt der damaligen Wirtschaftskrise zum Opfer.
Das Parlamentsgebäude wird in den 80er- und 90er-Jahren vergrößert.
1985 wird das Gebäude zum Hof des Goßherzoglichen Palasts hin vergößert.
Weitere Vergößerungs- und Renovierungsarbeiten beginnen 1997 und sind 1999 abgeschlossen. Mit dem Ausbau in Richtung Hinterhof werden die Vergrößerung des Sitzungssaals sowie der Bau von technischen Räumen, einer neuen Treppe und eines Aufzugs für das Publikum möglich. Jeder Abgeordnetenplatz wird mit einem Computer ausgestattet, der die Online-Kommunikation ermöglich. Mit diesen Umänderungen werden alle Ausstattungen auf den damals neusten Stand gebracht.
Die Parlamentsverwaltung wird in den Häusern Richard und Printz untergebracht.
1958 kauft das Parlament das Haus Richard, 14, rue de l’Eau, und richtet dort Büros ein. 1988 wird auch das angrenzende Haus Printz, 12, rue de l’Eau, erworben. Im Laufe der Jahre kommen weitere Gebäude hinzu, vor allem in der rue du Saint Esprit. Die Renovierungsarbeiten in den Häusern Richard und Printz beginnen im Jahr 2000 und sind 2006 abgeschlossen. Seit August 2006 sind die meisten Abteilungen im Gebäude an der Ecke rue de l’Eau und rue du Marché-aux-Herbes untergebracht. Ende 2010 kauft das Parlament das Haus Wiltheim am Krautmarkt, ein früheres Bankgebäude gegenüber der Abgeordnetenkammer.